WELTWEIT: Was 2021 aus queerer Sicht geschah...

WELTWEIT: Was 2021 aus queerer Sicht geschah...
Das Ja zur Ehe für alle im vergangenen September war sicherlich DAS Highlight für die LGBTI+ Community in der Schweiz, doch auch sonst passierte in diesem Jahr sehr viel, was queere Anliegen angeht - in der Schweiz und anderswo, teils positiv, teils negativ. Verschiedene Staaten haben etwa ein Verbot von Konversionstherapien eingeführt, Chile hat ebenfalls die Ehe geöffnet und in Angola und Botswana sind gleichgeschlechtliche Aktivitäten nicht mehr strafbar.

Das Jahr 2021 wurde erneut von Corona dominiert und wirbelte einmal mehr den Pride-Kalender und die queere Kulturagenda gehörig durcheinander. Daneben passierte aber gerade aus LGBTI+ Sicht einiges in diesem Jahr. In der Schweiz stand natürlich das JA zur Ehe für alle im Vordergrund, in Europa verschärft sich der Streit zwischen der Europäischen Union und Ungarn und Polen, und in den USA, sowie auch in Grossbritannien tobt ein wahrer Kulturkampf.

Folgend ein queerer Blick zurück auf das vergangene Jahr:

Januar:
Die LGBTI+ feindlich motivierten Hassverbrechen, insbesondere im Zürcher Nachtleben, haben in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Seit dem 1. Januar werden diese nun von der Stadtpolizei explizit erfasst. Den Opfern soll damit Mut gemacht werden, dass sie solche Fälle auch tatsächlich zur Anzeige bringen, zudem soll die Entwicklung diesbezüglich statistisch erfasst und die Prävention entsprechend verbessert werden.

Opfer von häuslicher Gewalt, welche in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften leben, haben endlich in allen 50 US-Bundesstaaten den gleichen Schutz wie jene in heterosexuellen Beziehungen. Ein Berufungsgericht in North Carolina hat ein entsprechendes Urteil gefällt und damit diese Ungleichbehandlung auch noch im letzten Bundesstaat aufgehoben.

Der Grosse Rat im Kanton Waadt hat am 19. Januar entschieden, dass Hassverbrechen gegenüber LGBTI+ künftig statistisch erfasst werden müssen.

Trans-sein ist keine psychische Störung mehr: Was von der WHO vor zwei Jahren vorgestellt und im nächsten Jahr in Kraft treten wird, hat Israel nun ebenfalls bestimmt. Hinzukommen noch eine ganze Reihe an neuen Massnahmen um das Leben von Transmenschen zu verbessern und um ihre Rechte zu stärken. Ein Meilenstein für die Trans Community in Israel...

Eine Injektion pro Monat reicht, um die Virenlast unter die Nachweisgrenze zu bringen und um damit die selbe Wirkung zu erzielen wie die aktuell gängigen HIV-Medikamente, welche täglich eingenommen werden müssen. Die Behörden der USA haben nach der EU dem neuen Medikament von GlaxoSmithKline nun ebenfalls die Bewilligung erteilt...

Die Verbote der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und von Abtreibungen wurden in Honduras noch stärker in der Verfassung verankert, wodurch es schwieriger wird, diese auf dem politischen Weg wieder zu kippen. Neu würde es dazu eine Dreiviertel-Mehrheit benötigen, was fast unmöglich ist.

Februar:
Mit einem mehr als deutlichen Abstimmungsergebnis bestätigte der Senat Pete Buttigieg als neuen Verkehrsminister der USA. Damit wurde er die erste queere Person, welche einen festen Posten im Kabinett einer US-Regierung erhält.

Männer, welche Sex mit Männern haben, müssen neu „nur“ noch drei Monate abstinent leben um Blutspenden zu dürfen - zuvor galt in Australien ein Jahr wie noch heute in der Schweiz. Ein wichtiger Schritt, den die australischen Behörden nun vollzogen haben, doch es braucht noch deutlich mehr Anpassungen.

Mit einem deutlichen Statement hat die Schweizer Bevölkerung im Februar vor einem Jahr Ja zum Schutz vor Hass gesagt. Ein Gesetz alleine reicht jedoch nicht, und deshalb hat Pink Cross zusammen mit weiteren queeren Organisationen eine Petition lanciert, wodurch der Bundesrat dazu aufgefordert wird, auch tatsächlich konkrete Massnahmen zu ergreifen um die LGBTI+ Community vor Hass und Gewalt zu schützen.

No Democracy, No Pride. No Pride, No Democracy: Die LGBTI+ Community stellt sich hinter den Generalstreik in Myanmar und lief mit Regenbogenfahnen und Transparenten an den Demonstrationen gegen den Militärputsch mit - und dies obwohl gleichgeschlechtliche Aktivitäten im Land noch immer verboten sind.

Am 7. März stimmt die Schweiz über das Freihandelsabkommen mit Indonesien ab. Da die Menschenrechtsverletzungen in den vergangenen Jahren und Monaten gerade gegen LGBTI+ stark zugenommen haben, hat Pink Cross nun die Ablehnung dieses Referendums beschlossen. Wirtschaftliche Interessen dürfen nicht über die Menschenrechte gestellt werden.

Im Jahr 2019 stimmten die Gesetzgeber in Angola darüber ab, und nun trat die Reform des Strafgesetzes in Kraft. Damit sind gleichgeschlechtliche Aktivitäten ab sofort legal. Angola geht zudem sogar noch einen Schritt weiter, und macht Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung strafbar - bis hin zu Haftstrafen.

Es war eine mehr als deutliche Aufforderung, welche die Interamerikanische Kommission für Menschenrechte im Februar in ihrer finalen Entscheidung veröffentlicht hat: Jamaika soll das noch aus der Kolonialzeit stammende Verbot von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten unverzüglich aufheben, denn damit würden die Rechte von queeren Menschen verletzt.

Das US-Repräsentantenhaus hat am 25. Februar dem Equality Act zugestimmt. Die Frage war dabei vor allem, wieviele Republikaner den Demokraten folgen werden und den umfangreichen Diskriminierungsschutz für LGBTI+ ebenfalls gutheissen...

Erstmals hat in Malaysia ein Mann Recht bekommen, welcher das Verbot von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten im islamischen Recht vor Bundesgericht angefochten hat. Dies ist ein Meilenstein in Bezug auf die Strafverfolgung der LGBTI+ Community...

März:
Mehr Kontrast zur Vorgängerregierung ist kaum möglich: Joe Biden hält weiterhin Wort und hat mit Reggie Greer einen Berater für LGBTI+ Anliegen ins Weisse Haus geholt. Damit wird das Umfeld des Präsidenten noch diverser...

Alle drei Stunden ein Hassverbrechen gegen eine queere Person: Es sind erschreckende Zahlen, welche in einem aktuellen Bericht über LGBTI+ Feindlichkeiten in Israel veröffentlicht wurden. Nicht zuletzt bedingt durch die Pandemie nahmen die Vorfälle innerhalb eines Jahres sprunghaft zu...

Der Grosse Rat in Genf hat den Weg für ein Verbot der LGBTI+ feindlichen Conversion Therapien geebnet: Dazu wurde eine entsprechende Motion angenommen um die nötigen Schritte für die Ausarbeitung eines Gesetzes einzuleiten. Der Kanton übernimmt damit eine Pionierrolle, und auch noch ein weiterer Kanton ist bereits in den Startlöchern...

Das Oberste Gericht von Taiwan hat einen weiteren Meilenstein hin zur vollständigen Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren gesetzt: Neu ist es auch binationalen LGBTI+ Paaren möglich zu heiraten, wenn einer der Partner:innen aus einem Land kommt, welches die Ehe für alle noch nicht eingeführt hat.

Während die Regierung Biden/ Harris in den USA derzeit Vollgas gibt was die Rechte von LGBTI+ betrifft, so versuchen die Republikaner auf Ebene des Bundesstaats alles, um die Rechte von queeren Personen einzuschränken. Im März standen 108 Gesetzesentwürfe mit diesem Ziel zur Debatte...

Homosexualität, Cross-Dressing und Fetische dürfen in einem Lehrmittel an einer Universität in China weiterhin offiziell als psychosexuelle Störungen bezeichnet werden. Dies geht aus einem aktuellen Gerichtsurteil hervor, welches einmal mehr die ambivalente Haltung des Landes mit diesen Themen unterstreicht.

Es war das bis dato stärkste Signal, welches das Parlament der Europäischen Union an Polen und dessen LGBTI+ feindliche Politik schickte: Zwei Jahre nach der Einführung der ersten LGBT Free Zone in Polen hat eine überdeutliche Mehrheit der EU-Abgeordneten einer Entschliessung zugestimmt und damit die gesamte EU zum "Freiheitsraum für LGBTIQ-Personen" erklärt.

Und es geht weiter im Takt: Ein Schritt voraus, der durchaus zuversichtlich stimmt, und dann wieder zwei Schritte zurück. Die Glaubenskongregation des Vatikans hat erklärt, dass die Katholische Kirche gleichgeschlechtliche Paare weiterhin nicht segnet.

Die LGBTI+ Organisation GLAAD nimmt die US-Regierung Biden/ Harris beim Wort und nimmt deren Handeln genau unter die Lupe - und bislang haben sie gar nichts zu bemängeln. Im Gegenteil: Die neue Regierung hat in den ersten 50 Tagen bereits 24 Massnahmen direkt aus dem Weissen Haus und explizit für LGBTI+ und für Diversität und Inklusivität umgesetzt.

Ein wegweisendes Urteil wurde in einem Gericht im japanischen Sapporo gefällt: Erstmals urteilten Richter im Land, dass das Verbot der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gegen die Verfassung des Landes verstosse. Damit nimmt der Druck auf die Regierung in Tokio, die Ehe für alle einzuführen, immer weiter zu.

Queen Elizabeth II hat als Folge des Interviews und der schweren Vorwürfe von Prinz Harry und Herzogin Meghan offenbar erste Massnahmen getroffen. So sollen alle Berater:innen im Umfeld der Königsfamilie in ein Diversity-Training geschickt werden, bei dem neben Rassismus auch LGBTI+ Feindlichkeiten thematisiert werden sollen. Zudem sollen sie auch prüfen, wie die Monarchie modernisiert werden kann.

Das mit Spannung erwartete Urteil des Oberlandesgerichts in Celle, Deutschland, ist ein weiterer Meilenstein für die rechtliche Gleichstellung von Regenbogenfamilien in Deutschland. Die dortigen Richter beurteilten die derzeit geltenden Regelungen in Bezug auf die Adoption als verfassungswidrig und leiten die Klage nun an das Bundesverfassungsgericht weiter...

Der US-Senat hat mit Rachel Levine erstmals eine trans Politikerin in einem Amt bestätigt: Sie wird nun Vize-Gesundheitsministerin und noch vor ihrer Vereidigung sandte sie schon mal eine ermutigende Botschaft an alle trans Jugendlichen, welche aktuell besonderes unter den neuen, LGBTI+ feindlichen Vorstössen der Republikanern leiden...

April:
Es sind äusserst besorgniserregende Informationen, welche uns im Frühling aus Usbekistan erreichten: Es scheint, als ob Sicherheitskräfte derzeit aktiv das Land durchkämmen um anhand von Fotos Jagd auf LGBTI+ zu machen. Dabei schrecken sie offenbar auch nicht davor zurück, die Namen und Adressen von "verdächtigen Personen" zu veröffentlichen.

Adachi anerkennt als erster Stadtbezirk von Tokio nicht nur gleichgeschlechtliche Paare an, sondern auch noch deren Kinder.

Der Gouverneur von Arkansas versuchte das Gesetz noch mit seinem Veto zu blockieren, doch kurz darauf wurde er von den Abgeordneten überstimmt: Damit führt Arkansas als erster US-Bundesstaat ein Verbot von Transitionen bei Minderjährigen ein. Mindestens 16 weitere Bundesstaaten debattieren über ein ähnliches Verbot.

Nach der Volksabstimmung im vergangenen Juli in Russland hat Vladimir Putin nun mit seiner Unterschrift eine ganze Reihe an LGBTI+ feindlichen Verfassungsänderungen in Kraft treten lassen, darunter ein Verbot der Ehe für alle.

Am 12. April haben die Gegner der Ehe für alle ihre Unterschriften in Bern eingereicht. Dabei kam es auch zu einer Gegendemonstration von den Befürwortern aus der LGBTI+ Community. Es zeigte sich, es dürfte ein hitziger Abstimmungskampf werden...

Das Bundesgericht in Lausanne hat am 16. April ein Urteil veröffentlicht, welches Klarheit betreffend dem Besuchsrecht von gemeinsam aufgezogenen Kindern nach der Auflösung einer Eingetragenen Partnerschaft bringt. Dabei steht das Wohl des Kindes im Zentrum und auch deren Rechte werden damit gestärkt.

Die evangelisch-reformierte Kirche Stadt Zürich schafft eine Vollzeit-Pfarrstelle, welche sich explizit um die Anliegen der LGBTI+ Community kümmern soll. Einen Teil dieser Stelle wird Pfarrerin Priscilla Schwendimann übernehmen, dazu wird noch eine weitere Person gesucht. Damit geht die Kirche neue Wege um den Bedürfnissen queerer Menschen zu begegnen...

Bislang hatte Pink Cross nur wenig Möglichkeiten um sich bei Unternehmen bekannt und sichtbar zu machen. Aus diesem Grund hat sich der Vorstand nun entschieden, einen Wirtschaftsbeirat einzusetzen, welcher quasi die Verbindung zur Wirtschaft unterstützt, damit Unternehmen unter anderem für LGBTI+ Arbeitnehmende einen positiven Alltag schaffen können.

Vom Verbot zur vollen Anerkennung: Unter Obama erlaubt, unter Trump verboten und nun unter Joe Biden wieder erlaubt. US-Aussenminister Antony Blinken hat es den amerikanischen Botschaften im Ausland wieder offiziell erlaubt, Regenbogenfahnen zu hissen, und zwar an der selben Fahnenstange wie die amerikanische Flagge.

Nun ist es endgültig: Die Ehe für alle kommt vors Volk, denn das Referendumskomitee hat die nötigen 50'000 Unterschriften erreicht. Dies bestätigte die Bundeskanzlei am 27. April in Bern.

Nach einem offenen Brief reagiert die Stadt Winterthur und beflaggt im Juni während dem Pride Month erstmals verschiedenste städtische Gebäude der Altstadt mit Regenbogenfahnen. Damit soll die Toleranz und Akzeptanz gefördert werden, so der Stadtrat.

Tschechiens Politik zeigt sich gespalten wenn es um die Ehe für alle geht, und zwar nicht nur entlang von Parteigrenzen, sondern selbst innerhalb der Parteien. Während drei Jahren wird bereits über das Anliegen debattiert und nun hat das Abgeordnetenhaus dem Gesetzesentwurf zugestimmt.

Mai:
Nordmazedonien
hat einen Gesetzesentwurf an das Justizministerium weitergereicht, welcher es Transmenschen künftig ermöglichen soll, ihr Geschlecht in den offiziellen Dokumenten anzupassen, ohne dazu operative Eingriffe vornehmen zu müssen: Ein grosser Schritt für die Trans Community im Land.

Gleichgeschlechtliche Paare in einer Eingetragenen Partnerschaft dürfen in Kroatien bei der Adoption nicht mehr diskriminiert werden. Nach einem Urteil in Zagreb rückt damit die Gleichstellung mit der Ehe näher.

Das Parlament in Uganda hat ein umstrittenes Gesetz gegen Sexualverbrechen verabschiedet, welches gleichgeschlechtliche Aktivitäten weiter mit zu lebenslanger Haft bestraft, auch zwischen Frauen, aber auch verschiedene Sexualpraktiken von heterosexuellen Paaren.

Alleine von März bis Mai sind in Südafrika fünf queere Personen Opfer eines Tötungsdelikts geworden. LGBTI+ Organisationen zeigen sich äusserst besorgt über die aktuelle Welle der Gewalt im Land.

Zusammen mit politisch motivierten Straftaten haben auch die Hassverbrechen in Deutschland im vergangenen Jahr erneut massiv zugenommen. So wurden 2020 beinahe 800 auf LGBTI+ feindlichen Motiven basierende Hassverbrechen verzeichnet, eine Zunahme von 36 Prozent.

Am 11. Mai hat Zürich das neue Projekt mit dem Titel "Zürich schaut hin" öffentlich präsentiert und damit verbunden auch ein neues Meldetool online gestellt. Damit will die Stadt verstärkt gegen Sexismus, sowie LGBTI+ Feindlichkeiten vorgehen. Bis Ende 2022 werden noch zahlreiche weitere Massnahmen folgen...

Ellen DeGeneres gibt nach über 18 Jahren das Ende ihrer Daytime Show bekanntgegeben: Die 19. Staffel wird gleichzeitig ihre Letzte sein.

Zum IDAHOBIT hat ILGA Europe wieder die Rainbow Map veröffentlicht: Dazu hat die Organisation alle 49 Staaten in Europa in Bezug auf die gesetzliche und rechtliche Situation für LGBTI+ unter die Lupe genommen und insgesamt 71 Kriterien untersucht. Welches die LGBTI+ freundlichsten Länder sind, wo sich die Schweiz befindet und welche Staaten noch Verbesserungspotential haben, erfährst Du hier…

Trotz Corona und dem damit verbundenen Stillstand im Nachtleben gab es im vergangenen Jahr 61 Fälle von Angriffen und Beschimpfungen in der Schweiz, wie der Bericht der LGBT+ Helpline aufzeigt. Wie wichtig ein nationaler Aktionsplan gegen LGBTI+ Feindlichkeiten wäre, zeigt sich einmal mehr.

Der Grosse Rat in Basel-Stadt hat am 19. Mai einer Motion von Johannes Sieber und Michela Seggiani zugestimmt, und unterstützt damit ein Verbot von Conversion Therapien. Nun liegt die Motion beim Regierungsrat.

Die Regierung in Namibia hat den Weg geebnet, um die Jahrzehnte alten Sodomiegesetze endlich abzuschaffen, mit welchen insbesondere schwule Männer jeweils bestraft wurden.

In der thailändischen Hauptstadt wurden Ende Mai 62 Männer verhaftet, da sie die derzeit strengen Covid-Massnahmen missachtet und in einer Gay Sauna an einer Chemsex-Party teilgenommen haben. Zudem hat die Polizei vor Ort verbotene Substanzen beschlagnahmt und insgesamt dreissig Personen positiv auf Drogen getestet.

Grundsätzlich sind die Zahlen an LGBTI+ feindlichen Übergriffen in Frankreich während Corona zurückgegangen, jene innerhalb der Familie sind jedoch stark angestiegen. Besonders häufig Opfer wurden junge LGBTI+, welche durch die strikten Pandemiemassnahmen viel mehr Zeit zu Hause verbringen mussten.

Äusserst knapp haben sich die Parlamentarier:innen in Litauen dagegen ausgesprochen, über einen Gesetzesentwurf für ein Partnerschaftsgesetz für gleichgeschlechtliche Paare zu debattieren. Damit ist das Anliegen erst einmal vom Tisch…

Alleine am letzten Mai-Wochenende kam es in Barcelona zu drei LGBTI+ feindlichen Angriffen mit fünf verletzten, queeren Personen. Ein Opfer musste sich gar im Spital behandeln lassen. Queere Organisationen zeigen sich besorgt, gab es doch seit Anfang Jahr bereits mindestens 74 LGBTI+ feindliche Angriffe in der spanischen Metropole.

Juni:
Eigentlich wäre die Demonstration zur Zurich Pride für den 19. Juni geplant gewesen, um aber einer möglichst grossen Anzahl an Demonstrierenden eine Teilnahme zu ermöglichen und auch ein sicheres Gefühl zu geben, hat sich die Zurich Pride dazu entschieden, die Demonstration auf den 4. September zu verschieben.

Zwar war damals noch nicht von HIV/Aids die Rede, doch am 5. Juni 1981 berichtete das US-amerikanische Gesundheitsamt CDC zum ersten Mal über Symptome einer Krankheit, die später als Aids zu einer weltweiten Pandemie angewachsen ist. Die Aids-Hilfe Schweiz lanciert dazu die Kampagne Hope - 40 Jahre Leben mit HIV: Gemeinsam Hoffnung schaffen.

Einmal mehr liegt der Verdacht nahe, dass die ugandischen Behörden die Covid-Pandemie als Vorwand für eine Massenverhaftung von queeren Personen genutzt haben. Während einer angeblichen Hochzeit in einer LGBTI+ Notunterkunft wurden nun 44 Männer verhaftet, weil sie gegen die geltenden Coronamassnahmen verstossen haben sollen.

Erst im Jahr 2018 hat Indien gleichgeschlechtliche Aktivitäten legalisiert, doch dies ist noch zu wenig, findet ein Gericht und fordert nun in einem klaren Urteil von der Regierung, die illegale Diskriminierung von LGBTI+ abzuschaffen. Ein wichtiger Schritt hin zur Gleichstellung…

Grossbritannien hat sein Blutspendeverbot für schwule, bisexuelle und queere Männer gelockert. Neu ist das persönliche Risikoverhalten einer jeden Person ausschlaggebend für die Zulassung zur Blutspende, und nicht mehr die sexuelle Orientierung oder das Geschlecht, respektive die Geschlechtsidentität.

Das Verbot der Stiefkindadoption für gleichgeschlechtliche Paare in einer Eingetragenen Partnerschaft in Liechtenstein verstösst gegen das Diskriminierungsverbot, welches in der Verfassung verankert ist, sowie gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. Nun liegt es vorerst an der Politik, dies zu ändern.

Zürich und Bern haben in Zusammenarbeit mit der Universität Genf eine Broschüre geschaffen, welche queere Menschen bei rechtlichen Fragen im Alltag unterstützen soll. Die Fachstellen für Gleichstellung der beiden Städte haben die Broschüre nun zum Pride Month öffentlich vorgestellt.

Die Enttäuschung in der LGBTI+ Community mit den Dachorganisationen LOS und Pink Cross ist enorm: Der Nationalrat hat eine Frist von zwei (!) Jahren verstreichen lassen, und somit eine Motion, welche ein Verbot der queerfeindlichen Conversion Therapien gefordert hat, abgeschrieben. Basel-Stadt will nun eine entsprechende Standesinitiative einreichen.

Am 26. September war es soweit, dann stimmt die Schweiz über die Ehe für alle ab. Bereits am 22. Juni hat der Bundesrat mit einer Pressekonferenz den Abstimmungskampf eröffnet, und sich zusammen mit dem Parlament für ein Ja ausgesprochen.

Polizisten in Kampfmontur stellten sich in Istanbul einmal mehr den friedlichen Teilnehmer:innen der Pride entgegen: Sie setzten dabei Tränengas ein und verhafteten ingesamt mindestens 25 Personen.

Wenn Sponsoren ihre Bandenwerbung während den Fussballspielen der Europameisterschaften in den Regenbogenfarben einfärben um ein Zeichen für Inklusivität und Diversität zu setzen, dann unterstütze man dies, erklärte die UEFA offiziell. Doch diese plötzliche Offenheit hinterlässt auch Fragezeichen. So durfte München sein Stadion zur EM nicht in den Regenbogenfarben beleuchten und während dem Schweiz-Spiel war solche Werbung ebenfalls untersagt.

Während rund einer Stunde marschierten rund 50 queere Menschen mit ihren Allys an der ersten Pride in Malawi durch die Strassen von Lilongwe. Dabei demonstrierten sie unter anderem gegen die Anti-LGBTI+ Gesetze und stellten Forderungen für mehr Rechte direkt an den Staatspräsidenten.

Nach zwei Jahren Debatte stimmte die Nationalversammlung in Frankreich für das neuen Bioethik-Gesetz, welches allen Frauen den Zugang zur künstlichen Befruchtung öffnet - neu auch lesbischen Paaren und alleinstehenden Frauen. Eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung hat das Gesetz unterstützt, und es war auch eines der Wahlversprechen der Regierung von Emmanuel Macron.

Wir haben gewonnen: Erleichtert nimmt Gavin Grimm die Entscheidung des Obersten Gerichts der USA zur Kenntnis. Seit er 16 Jahre alt ist, kämpfte er vor Gericht für das Recht an seiner Schule jene Toilette benützen zu dürfen, welche jenem Geschlecht entspricht, mit welchem er sich identifiziert. Nun, mehr als sechs Jahre später, haben die obersten Richter der USA endlich einen Schlussstrich unter die Debatte gezogen.

Juli:
Er ist Gouverneur von Rio Grande do Sul in Brasilien und er gilt als aussichtsreicher Kandidat der Sozialdemokraten um bei den Präsidentschaftswahlen ins Rennen gegen Jair Bolsonaro zu steigen. Nun hatte der 36-jährige Eduardo Leite bei einer der grössten brasilianischen Fernsehstationen sein Coming Out.

Der in der georgischen Hauptstadt Tiflis im Rahmen der Pride Week geplante Marsch der Würde musste abgesagt werden, nachdem ein LGBTI+ feindlicher Mob insgesamt 20 Journalist:innen verletzt und die Büros der Pride-Organisator:innen gestürmt und verwüstet hat. Tage später demonstrierten Tausende gegen LGBTI+ Feindlichkeiten.

Der 24-jährige Samuel Luiz wurde vor einem Club in La Coruña Opfer eines tödlichen, mutmasslich LGBTI+ feindlichen Gewaltvebrechens. Darauf demonstrierten in Madrid und anderen spanischen Grossstädten Tausende gegen queerfeindliche Hassverbrechen um die Politik des Landes zum Handeln aufzufordern.

Luzern soll nicht einfach "nur" einen Rainbow-Veloweg erhalten, sondern, geht es nach den Grünen, dann soll Luzern den längsten Rainbow-Veloweg der Welt erhalten. Sie haben dazu nun ein entsprechendes Postulat beim Stadtrat eingereicht.

Die Furcht vor der Zentralregierung in Peking führte dazu, dass WeChat, eine weitverbreitete Social Media-Plattform in China und Asien, nun dutzende LGBTI+ Konten von Studenten gelöscht hat.

Die beiden Inselstaaten St. Lucia, sowie Saint Kitts und Nevis im Osten der Karibik haben es einmal mehr unterlassen, der Aufforderung des UN-Menschenrechtsrats nachzukommen, um gleichgeschlechtliche Aktivitäten zu legalisieren.

Eigentlich soll Ungarn 7.2 Milliarden Euro aus dem Wiederaufbaufonds der Europäischen Union bekommen, welche die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie mildern sollen. Die EU-Kommission hat nun aber die Auszahlung an Ungarn erst mal aufgeschoben - wohl auch wegen dem LGBTI+ feindlichen Gesetz.

Wie bereits angekündigt hat die EU-Kommission aufgrund von LGBTI+ Diskriminierungen ein Verfahren gegen Polen und Ungarn eingeleitet. Die beiden Länder haben nun zwei Monate um zu reagieren. Der nächste Schritt dürfte dann eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof sein.

Eine neue, breitangelegte Studie aus den USA zeigt eine äusserst erfreuliche Entwicklung: Menschen mit HIV, welche in Behandlung sind, haben praktisch eine gleich hohe Lebenserwartung, wie Menschen ohne HIV.

Es war vor einem Jahr, als Montenegros Parlament äusserst knapp einem Partnerschaftsgesetz zugestimmt hat. Nun war es endlich soweit und das erste Paar konnte seine Partnerschaft eintragen lassen.

August:
Noch nie nahmen so viele LGBTI+ Athlet:innen bei den Olympischen Spielen teil, noch nie gewannen sie so viele Medaillen und noch nie war ihre Präsenz derart gross wie nun in Tokio. Aus queerer Sicht haben die Spiele enorm viel zur Sichtbarkeit der Community beigetragen und viele Themen der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Viel schneller als erwartet haben die Taliban in Afghanistan die Hauptstadt Kabul wieder unter ihre Kontrolle gebracht und die vom Westen unterstützte Regierung gestürzt. Was bedeutet dieser Umsturz nun für die LGBTI+ Community und die Frauen vor Ort?

Pete Buttigieg, der amerikanische Transportminister im Kabinett von Joe Biden, und sein Ehemann Chasten, wurden Eltern. Dies haben sie über ihren offiziellen Twitter-Account bekannt gegeben.

Mit dem Kanton Basel-Stadt stellt erstmals ein Kanton in der Deutschschweiz die Weichen um sein Gleichstellungsgesetz dahingehend zu erweitern, dass alle Menschen in allen Lebensbereichen gleichgestellt, und dass Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung oder der Geschlechtsidentität bekämpft werden.

Die Verantwortlichen im Vatikan werden zunehmend nervös: Ein neuer Bericht soll gezeigt haben, dass offenbar eine Vielzahl an Priestern weltweit, und insbesondere in den USA, auf schwulen Dating Apps verkehren.

Israel hebt das Blutspendeverbot für MSM vollständig auf.

Mit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan hat sich die ohnehin prekäre Lage für queere Menschen weiter verschärft. Über 130 Organisationen weltweit haben nun gemeinsam zur Einhaltung der Menschenrechte und für humanitäre Hilfe für Frauen, Kinder, sowie für LGBTI+ aufgerufen.

Der Aufschrei war gross, sowohl bei den Creators wie auch bei den Usern, als OnlyFans angekündigt hat, ab Oktober explizite, sexuelle Inhalte verbieten zu wollen. Es gibt nun Anzeichen, dass die massive Kritik gewirkt zu haben scheint, denn nach Boykottaufrufen rudert das Unternehmen nun wieder zurück…

Im vergangenen Jahr hat die Shanghai Pride überraschend alle geplanten und zukünftigen Anlässe bis auf weiteres abgesagt, und nun gibt es neue besorgniserregende Neuigkeiten aus der Stadt. Die dortige Universität soll offenbar Listen über offen queere Student:innen und deren Ansichten und psychische Gesundheit führen, und bislang weiss niemand den genauen Grund dafür.

Der für seine Pyramiden und Strände bekannte und bei Touristen beliebte, mexikanische Bundesstaat Yucatán hat im dritten Anlauf die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet, zudem werden Anbieter von Konversionstherapien neu bestraft.

September:
Weit über 20'000 Teilnehmende kamen bei strahlendem Sonnenschein für die Pride nach Zürich um nicht zuletzt auch auf die bevorstehende Abstimmung zur Ehe für alle aufmerksam zu machen: Hier ein paar Impressionen von der Zurich Pride 2021...

Der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj erklärt überraschend, dass er sich für die Gleichstellung von LGBTI+ einsetzen wolle. Offenbar hat ihm US-Präsident Joe Biden bei ihrem Treffen ins Gewissen geredet.

Mit Stangen verprügelt, mit Eiern beworfen, geteasert oder mit Pfeffersprays angegriffen: In den vergangenen Monaten ist es bei bekannten Cruising Spots in der niederländischen Provinz Noord-Brabant immer wieder zu gewalttätigen Angriffen gegen Männer gekommen. Nun konnte die Polizei einen ersten Ermittlungserfolg verbuchen und vier mutmassliche, jugendliche Täter verhaften.

Aufgrund von Covid werden die ersten Gay Games in Asien, nämlich jene von Hong Kong, auf November 2023 verschoben.

Im Kanton und in der Stadt Zürich waren gleich zwei LGBTI+ Anliegen Thema: Die Kantonsregierung hat sich mit einem Verbot von Konversionstherapien auseinandergesetzt und der Stadtrat soll die Sicherheit in der Innenstadt aufgrund von Gewaltvorfällen erhöhen.

Wie schon während der Abstimmung für ein Ja zum Schutz vor Hass, so nehmen auch die LGBTI+ feindlichen Angriffe rund um die bevorstehende Abstimmung zur Ehe für alle in der Schweiz zu. Laut der LGBT+ Helpline diesmal gar um das Fünffache. Das selbe war bereits in Irland und in Australien zu beobachten: Der Preis für eine solche Volksabstimmung ist für die Community nicht zu unterschätzen.

106‘700 Neuseeländer:innen fordern offiziell das Ende von Konversionstherapien: Diese Zahl ist innerhalb von nur vier Wochen zusammengekommen und stellt einen neuen Rekord in der Geschichte des Landes auf. Der bislang erfolgreichste Vorstoss erreichte gerade mal einen Bruchteil der nun erzielten Unterschriften.

Es ist zwar noch ein langer Weg bis zur Einführung, doch Kuba ist bereits ein Schritt näher an der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Eben wurde das neue Familiengesetzbuch vorgestellt, und dieses stellt die Weichen für die Ehe für alle.

Während seiner ersten Rede als US-Präsident vor der UN-Vollversammlung in New York, sprach Joe Biden auch die Rechte der LGBTI+ Community an und forderte, dass alle queeren Menschen ihre Liebe offen ausleben dürfen. Vor Ort war unter anderem auch Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro.

Nach einem langen und intensiven Abstimmungskampf zur Ehe für alle wurde nun in der Schweiz ausgezählt: Das Endergebnis lautet 64.1 Prozent JA, und eine Umsetzung soll bis zum 1. Juli 2022 geschehen. Und so reagierte die Presse im Ausland auf das klare Votum.

Der Kongress des mexikanischen Bundesstaats Sonora hat der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zugestimmt. Bereits ein Tag zuvor vollzog auch Queretaro diesen Schritt. Damit gilt die Ehe für alle nun bereits in drei Viertel aller Bundesstaaten des Landes.

Oktober:
Ein Gericht in Namibia hat entschieden, dass der durch eine Leihmutter in Südafrika geborene Sohn eines schwulen Paares bereits ab Geburt ein namibischer Staatsbürger ist. Ein Meilenstein für ein Land, welches bislang gleichgeschlechtliche Paare nicht anerkennt und sexuelle Aktivitäten zwischen Männern sogar bestraft.

Sowohl in den Niederlanden, wie auch in Schweden können gleichgeschlechtliche Paare auf den königlichen Thron.

In seiner Sitzung am 27. Oktober hat der Bundesrat beschlossen, dass in der Schweiz eine Änderung des Geschlechts und des Vornamens künftig einfacher wird. Diese Verbesserung für trans und inter Menschen wird ab dem 1. Januar 2022 in Kraft treten.

Er könne nicht glücklicher sein: Mit diesen Worten hatte Josh Cavallo als aktuell erster aktiver Fussballspieler einer Nationalliga A sein Coming out. Der 21-Jährige ist Jugendnationalspieler in Australien und spielt bei Adelaide United in der Profi-Mannschaft: Beide Teams unterstützen ihn vollumfänglich.

Der Senat in Italien lehnt ein Gesetz gegen LGBTI+ Feindlichkeiten ab. Vor allem der Vatikan mischte sich dabei direkt in die italienische Politik ein.

Der Grosse Rat in Basel-Stadt hat sich dafür ausgesprochen, dass eine Standesinitiative für ein Verbot von Konversionstherapien in der Schweiz eingereicht werden soll.

In Grossbritannien kam es in den vergangenen Tagen zu mehreren Protestaktionen von Eltern, welche sich gegen den Sexualkundeunterricht, sowie gegen LGBTI+ Themen an der Schule wehren. An britischen Schulen tobt bereits seit längerem ein ähnlicher Kulturkampf, wie er auch in den USA sichtbar ist.

Polen plant Vorstoss um Pride-Veranstaltungen im ganzen Land zu verbieten

November:
In einer Talkshow im Fernsehen hatte der prominente, italienische Politiker und ehemalige Minister für Jugend und Sport, Vincenzo Spadafora, sein Coming Out. Als öffentliche Person mit einem politischen Amt habe er eine Verantwortung, begründete der 47-Jährige diesen Schritt.

Die MTV Europe Music Awards in der ungarischen Hauptstadt Budapest standen voll im Zeichen der LGBTI+ Community - als Zeichen gegen Orbans Politik.

Die WorldPride macht erstmals einen Abstecher nach Ostasien: Im Jahr 2025 findet der Grossanlass in Kaohsiung in Taiwan statt.

Am 1. Juli 2022 ist es soweit: Die Ehe für alle tritt in der Schweiz in Kraft, wie der Bundesrat beschlossen hat und das Bundesamt für Justiz darauf bekannt gab. Gewisse Bestimmungen werden zudem sogar bereits am 1. Januar 2022 umgesetzt.

Sie sind sexuell am aktivisten und haben häufig wechselnde Partner:innen, und aus diesem Grund führt die Stadt Zürich in einem Pilotprojekt kostenlose Tests für HIV, Tripper, Syphilis, Chlamydien und Hepatitis für Junge ein.

Der Bundesrat hat entschieden, dass der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub in der Schweiz künftig für alle Eltern gilt, und somit auch für Frauenpaare. Aufgrund des Ja zur Ehe für alle hat der Bund diese Weisung nun entsprechend angepasst.

Die Befürworter der Ehe für alle in Thailand haben vor dem Verfassungsgericht einen herben Rückschlag erlitten: Das Gericht sieht in der Ehe-Definition, wie sie in der thailändischen Verfassung verankert ist, keine Diskriminierung von gleichgeschlechtlichen Paaren.

LGBTI+ zeigen sich als sehr impfwillig: 91 Prozent der queeren Menschen in den USA sind demnach bereits geimpft.

Ein Gericht lehnt die erneute Kriminalisierung von schwulem Sex in Botswana ab: Damit bleiben gleichgeschlechtliche Aktivitäten legal, wie es bereits das Obergericht 2019 geurteilt hat.

Im Englischen hat sich das geschlechtsneutrale Pronomen „they“ bereits durchgesetzt, und nun zieht auch Frankreich nach: Le Robert, das renommierteste Wörterbuch für die französische Sprache, hat nun das Pronomen „iel“ offiziell aufgenommen.

Dezember:
Das ungarische Parlament hat den Weg von Viktor Orban abgesegnet, und trotz internationaler Kritik bestimmt, dass eine extrem LGBTI+ feindliche Gesetzvorlage vors Volk kommt.

HIV-Positive und Personen, welche PrEP zur HIV-Prävention benützen dürfen ab 2022 neu auch ins britische Militär.

Während das Wort des Jahres in der Deutschschweiz "Impfdurchbruch" heisst, so hat sich die Romandie von ihrer progressiven Seite gezeigt: Dort wurde das Pronomen „iel“ zum Wort des Jahres gekürt, welches quasi als drittes, geschlechtsneutrales Pronomen definiert wurde.

Nach dem Parlament in Chile hat auch Staatspräsident Sebastián Piñera der Vorlage zugestimmt und damit die Ehe kurz vor den Wahlen für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet.

Einstimmig verlangten die Abgeordneten der Stadtversammlung von Tokio, dass gleichgeschlechtliche Paare mehr Anerkennung erhalten. Nun hat die Gouverneurin der Hauptstadtregion reagiert und kündigt die theoretische Einführung der Ehe für alle an.

Nachdem sich sowohl das kanadische Unterhaus, wie auch der Senat einstimmig für ein Verbot der LGBTI+ feindlichen Konversionstherapien ausgesprochen hat, hat nun auch die Regierung das Anliegen gutgeheissen. Durch die königliche Zustimmung kann das Gesetz somit bereits im Januar in Kraft treten.

Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg, die höchste, europäische Gerichtsinstanz, hat bestimmt, dass Regenbogenfamilien, welche von einem EU-Staat anerkannt werden, auch von allen anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union anerkennt werden müssen.

Frankreich beschliesst das Verbot von Konversionstherapien.

Die amerikanische Food and Drug Administration FDA hat erstmals ein PrEP-Medikament mit Langzeitwirkung zugelassen, welches mittels Injektion vor einer HIV-Infektion schützt. Gut neun Jahre nach der Zulassung von Truvada geht die HIV-Prävention damit wieder einen Schritt weiter.

Der US-Senat bestätigt am 18. Dezember sowohl für die Schweiz wie auch für Kamerun einen schwulen Botschafter. In Bern wird LGBTI+ Aktivist und Philanthrop Scott Miller künftig die amerikanischen Interessen vertreten und in Kamerun wird es Christopher Lamora sein.

Chile hat am 19. Dezember einen neuen Präsidentden gewählt: In der Stichwahl setzte sich der LGBTI+ Supporter und Kandidat der Linken, Gabriel Boric, gegen den ultrakonservativen José Antonio Kast durch.

Erzbischof und Friendensnobelpreisträger Desmond Tutu ist in Kapstadt, Südafrika, im Alter von 90 Jahren gestorben.

Diese Liste ist nur ein Auszug von Ereignissen aus den vergangenen 12 Monaten und erhebt keinen Anspruch vollständig zu sein.